Anschlussfinanzierung – Welche Option ist die beste?
Über die Finanzierung einer Immobilie machen sich Kaufinteressenten meist viele Gedanken. Wenn diese aber einmal steht, vergisst man leicht, dass sich die Rahmenbedingungen in der Zukunft durchaus ändern können. Nach 5, 10, 15 oder 20 Jahren gilt die Zinsbindung nicht mehr. Sofern Ihr Immobilienkredit bis dahin noch nicht vollständig abgezahlt ist, benötigen Sie eine Anschlussfinanzierung. Dann sollten Sie gut informiert sein, welche Optionen Sie haben – die richtige Entscheidung kann sich lohnen!
Frühzeitig planen
Bevor die aktuelle Finanzierung ausläuft, meldet sich in der Regel die Bank bei Ihnen. Für den Kreditnehmer lohnt es sich aber, sich schon früher – ungefähr ein Jahr vor dem Ablauf des aktuellen Kreditvertrags – über die Anschlussfinanzierung zu informieren und die aktuellen Zinsen im Auge zu behalten. Sind die Bauzinsen niedrig, ist das eine günstige Gelegenheit. Die Raten für das Haus können so deutlich gesenkt werden.
Wo stehen die Zinsen?
Sie sollten also für den Zeitraum kurz vor der Anschlussfinanzierung aufmerksam beobachten, wie sich die Zinsen entwickeln. Steigen sie vielleicht? Dann gilt es, schnell zu handeln, um steigende Raten eventuell noch zu verhindern. Könnten sie sinken, lohnt es sich hingegen abzuwarten. Unabhängige Experten sagen Ihnen, in welche Richtung der Trend geht.
Welche Anschlussfinanzierungen gibt es?
Eine Möglichkeit ist die sogenannte Prolongation. Das bedeutet: der bestehende Vertrag wird mit der bisherigen Bank verlängert. Die Zinsen werden dabei an die aktuelle Marktlage angepasst. Das ist in der Regel der geringste Aufwand und eine erneute Bonitätsprüfung ist in diesem Fall meist nicht erforderlich. Außerdem erspart sich der Kreditnehmer die Kosten für eine Übertragung der Grundschuld beim Wechsel zu einer anderen Bank. Andererseits könnten Angebote einer anderen Bank günstiger sein. Es lohnt sich also, Angebote anderer Banken zu prüfen – auch um sie in der Verhandlung mit der bisherigen Bank zu nutzen.
Eine zweite Möglichkeit ist die Umschuldung. Das bedeutet, die Anschlussfinanzierung wird bei einer anderen Bank abgeschlossen. Natürlich ist diese Variante nur sinnvoll, wenn man dadurch günstigere Konditionen bekommt. Da die Grundschuld in diesem Fall auf eine andere Bank übertragen wird, müssen allerdings Grundbuch- und Notarkosten gezahlt werden. Bei einem guten Angebot können die niedrigeren Zinsen das aber ausgleichen.
Eine dritte Möglichkeit ist das Forward-Darlehen. Dabei können Kreditnehmer schon einige Monate vor Ende der Zinsbindung ein neues Darlehen abschließen. Das kann sich lohnen, wenn es zu einem Zeitpunkt geschieht, an dem die Zinsen sehr günstig sind. Es ist aber auch eine sinnvolle Option, wenn es Anzeichen für steigende Bauzinsen gibt. Denn mit dem Forward-Darlehen sichert sich der Kreditnehmer die aktuellen, günstigen Zinsen, bevor es zu einem Anstieg kommt. Aber Achtung! Für das Forward Darlehen wird in der Regel ein Zinsaufschlag erhoben. Dies sollten Kreditnehmer in ihrer Berechnung berücksichtigen.
Sind Sie unsicher bei der Anschlussfinanzierung für Ihre Immobilie? Oder möchten Sie wissen, wie sich die Lage am Immobilienmarkt verändert? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gern.
Weitere Infos finden Sie hier:
https://rp-online.de/leben/bauen/finanzierung-einer-eigenen-immobilie-ohne-eigenkapital_aid-44073425
https://de.wikipedia.org/wiki/Immobilienfinanzierung
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
Foto: © okuka67/Depositphotos.com
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