Die Coronakrise und der Immobilienmarkt – aktuelle Trends
Der erste „Lockdown“ geht dem Ende zu – die ersten Hundert Milliarden an Hilfen sind zugesagt – quo vadis Wirtschaft und Gesellschaft?
Die gute Nachricht: Das Weltklima hat profitiert – die Luftqualität ist besser geworden.
Die Liste der schlechten Nachrichten ist deutlich länger:
- 10 Millionen Kurzarbeiter in Deutschland – mehr als in der Finanzkrise 2008
- 39 Millionen Arbeitslose in den USA – vergleichbar der Weltwirtschaftskrise 1929
- Rückgang des Bruttoinlandsproduktes Deutschland 2020 ca. 6.3 %
- Wertschöpfung in Gastgewerbe, Kunst, Kultur, Sport, KFZ-Industrie - 100 %*
- Rückgang der Steuereinnahmen 2020 um ca. 100 Milliarden Euro
- Bundeshaushalt mit Neuverschuldung von 156 Milliarden Euro
- Größter Rückgang der deutschen Exporte seit Beginn der Zeitreihe 1990
Das sind nur einige der derzeit absehbaren Auswirkungen der Coronakrise.
Experten sind sich mittlerweile einig, dass die wirtschaftlichen Folgen noch weit über das Jahr 2020 hinaus spürbar sein werden.
Wie wird der Immobilienmarkt die Coronakrise verkraften?
Dazu bietet das Deutsche Hypo Immobilienklima** eine gute Indikation
|
März 2020 |
April 2020 |
|
Immobilienklima |
115.0 |
72.0 |
-37.3 % |
Hotelklima |
100.5 |
47.8 |
-52.5 % |
Handelsklima |
65.8 |
31.6 |
-52.0 % |
Büroklima |
140.3 |
82.3 |
-41.3 % |
Investmentklima |
117.1 |
74.6 |
-36.3 % |
Wohnklima |
127.9 |
95.4 |
-25.4 % |
Erwartungsgemäß scheint der Wohnungsmarkt nach Ansicht der Experten am resistentesten gegenüber der Krise zu sein. Gleichwohl ist auch hier ein messbarer Effekt ablesbar.
Assetklassen wie Hotel- und Büroimmobilien werden die Auswirkungen der nahenden Rezession deutlich zu spüren bekommen.
Im Handel kommt zu den sowieso bestehenden strukturellen Defiziten nun die Coronakrise hinzu und verstärkt die Probleme noch – das Handelsklima notiert aktuell niedriger als in der Finanzkrise 2008.
Wie haben sich die Markteilnehmer bei Wohnimmobilien in den letzten Wochen verhalten?
Dazu gibt der F+B-Corona-Index Angebotsentwicklung Deutschland*** Auskunft
Die Zahl der angebotenen Mietobjekte nimmt zu. So wurden in NRW in KW 18 ca. 3.8 Prozent mehr Objekte angeboten als in KW 10 vor Ausbruch der Coronakrise.
In Düsseldorf beträgt der Angebotsanstieg sogar 15.8 Prozent. In KW 14 war die Zahl der angebotenen Objekte im Vergleich zu KW 10 noch um ca. 50 % zurückgegangen.
Bei Eigentumswohnungen beträgt die Veränderung zwischen KW 10 und KW 18
In NRW - 12.1 Prozent
In Düsseldorf + 13.6 Prozent
Die Angebotspreise von Eigentumswohnungen scheinen insgesamt stabil bei deutlichen regionalen Unterschieden
NRW + 4.5 Prozent
Düsseldorf - 13.9 Prozent
Die Angebotspreise von Einfamilienhäusern in NRW sind in der Krise bisher quasi unverändert geblieben.
Aktuelles Fazit:
Die Angebotspreise und Mieten von Wohnimmobilien sind im wesentlichen stabil, noch sind keine Auswirkungen der Krise ablesbar.
Wir halten Sie über die Entwicklung gerne weiter auf dem Laufenden.
*IFO Schnelldienst 4/2020
**https://www.deutsche-hypo-immobilienklima.de/
***F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH
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