Die Preise steigen weiter
Die Preise von Wohnimmobilien in Düsseldorf und Umgebung steigen immer noch
Das lässt sich auch an der Entwicklung der Bodenrichtwerte in ausgewählten Lagen der Landeshauptstadt und des nahen Umlandes erkennen.
Die Gutachterausschüsse haben folgende Preisbewegungen bei Grundstücken für Einfamilienhausbebauung ermittelt:
Bodenrichtwerte | 01.01.2020 | 01.01.2021 | Entwicklung |
Düsseldorf-Mörsenbroich | 1.050 € | 1.150 € | + 9,5 % |
Düsseldorf-Unterbach | 1.000 € | 1.100 € | + 10,0 % |
Düsseldorf-Angermund | 950 € | 1.000 € | + 5,3 % |
Düsseldorf-Urdenbach | 870 € | 950 € | + 9,2 % |
Neuss-Dreikönigenviertel | 550 € | 600 € | + 9,1 % |
Ratingen | 550 € | 600 € | + 9,1 % |
Langenfeld-Wiescheid | 490 € | 540 € | + 10,2 % |
Hilden | 470 € | 510 € | + 8,5 % |
Monheim-Baumberg | 430 € | 460 € | + 7,0 % |
Mettmann-Metzkausen | 400 € | 440 € | + 10,0 % |
Haan | 390 € | 430 € | + 10,3 % |
Solingen-Aufderhöhe | 385 € | 425 € | + 10,4 % |
Kaarst-Ost | 360 € | 410 € | + 13,9 % |
Erkrath-Hochdahl | 350 € | 390 € | + 11,4 % |
Wuppertal-Elberfeld | 350 € | 370 € | + 5,7 % |
Wuppertal-Vohwinkel | 290 € | 300 € | + 3,4 % |
Der Preisanstieg macht sich auch bei den Preisen von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen bemerkbar. Dabei scheint der Markt in Düsseldorf in einigen Bereichen „ausgereizt“, während im direkten Umland teilweise zweistellige Aufschläge zum Vorjahr realisiert werden.
Deutlich ist auch, dass Häuser im preiswerten Segment (< 500.000 EUR) reißenden Absatz finden, während im Bereich > 1.0 Mio. EUR die Vermarktungszeiten deutlich länger sind. Hier scheint die „Schmerzgrenze“ für viele Käufer erreicht zu sein.
Preistreiber Nr. 1
Die Niedrigzinspolitik setzt sich noch fort. Ein erstrangiges Darlehen mit zehnjähriger Zinsfestschreibung ist aktuell für ca. 0,8 % zu erhalten. Zinsaufwand bei einem Darlehen von 600.000 EUR – monatlich ganze 400 EUR. Dafür kann man keine Wohnung mieten. Die dazugehörige Tilgung des Darlehens ist letztlich eine Sparleistung und bedeutet somit im Wesentlichen einen Vermögenszuwachs.
Preistreiber Nr. 2
Die nächste Folge der Niedrigzinspolitik – es fehlen Anlagealternativen. Immer mehr Kreditinstitute verlangen für liquide Mittel „Verwahrentgelte“, wie Strafzinsen heute politisch korrekt genannt werden. Milliarden von Spargeldern suchen somit händeringend einen sicheren Hafen. Da wird die eigene Immobilie gleich noch attraktiver.
Wie Strafzinsen die Anlagepolitik beeinflussen, hat man gerade an den Kommunen gesehen, die bei der insolventen Greensill-Bank Millionenbeträge angelegt haben. Um 150.000 EUR an Strafzinsen zu sparen (und stattdessen 200.000 EUR Zinsen zu bekommen) soll eine rheinische Kommune 38 Mio. EUR bei Greensill deponiert haben! Im Insolvenzverfahren vermutlich ohne Wiedersehen.
Preistreiber Nr. 3
Die Corona-Krise führt zu neuen Wohnüberlegungen. Home-Office, Lockdown und Quarantäne steigern die Attraktivität des Umlandes. Warum täglich im Stau stehen, wenn draußen die Luft besser, das Ansteckungsrisiko geringer und die Lebensqualität höher ist? Dazu kostet dieselbe Immobilie im Speckgürtel etwas weiter draußen fast nur die Hälfte. Garten, Terrasse und ein zusätzliches Arbeitszimmer sind so attraktiv wie nie. Das führt dazu, dass die durchschnittliche Wohnflächennachfrage steigt – so entsteht weiterer Druck im Markt.
Zusammengefasst bleibt die Situation für Kaufinteressenten nach wie vor schwierig – geringes Angebot und hohe Preise sind zu akzeptieren, wenn man die Wunschimmobilie kaufen will.
Verkäufer können Ihre Immobilie derzeit noch mit einem „goldenen Handschlag“ abgeben und erzielen Preise, die teilweise zweistellig über den Bewertungen vor der Coronakrise liegen.
Wir beobachten die weitere Entwicklung genau und halten Sie auf dem Laufenden.
Quellenangaben: https://www.boris.nrw.de/borisplus/ | https://www.interhyp.de/ratgeber/was-muss-ich-wissen/zinsen/zins-charts.html
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